Tagestouren: –> Mittenwald-Bad Tölz –> Bad Tölz-München –> München-Landshut –> Landshut-Deggendorf –> Deggendorf-Wörth –> Wörth-Essing –> Essing-Kehlheim –> Essing-Neumarkt
Tourlänge – 72 km
Höhendifferenz – +30 hm, 453 hm Anstieg, -423 hm Abstieg
Unterkunft in Essing – Felsenwastlwirt, Unterer Markt 19, D-93343 Essing (5+ Sterne der Redaktion)
Download GPS-Track –
Wir sind Abschnitte der heutigen Tagestour schon auf früheren Radreisen gefahren und wissen genau, dass uns heute einige Highlights erwarten. Zunächst lassen wir Wörth mit einer top Radlerunterkunft hinter uns, wir blicken noch einmal über die Schulter zurück und sehen das Schloss über der Stadt thronen. Dann hat uns der Donauradweg wieder. Es ist auch nicht zu übersehen, dass dies hier einer der beliebtesten Radwege Deutschlands, wenn nicht Europas ist – gut ausgebaut und frequentiert von Gleichgesinnten, an deren Gepäck man sieht, dass der Weg etwas weiter ist. Die ganz Harten haben schließlich bis zum Schwarzen Meer noch etwas über 2.000 Kilometer vor sich. Darüber denkt oder träumt man so lang hin, während der Weg meistens hinter dem Deich auf glattem Asphalt verläuft.
[Weiter nach der PhotoGalerie]
Nach 20 ruhigen Kilometern dann der erste Fototermin, rechter Hand von uns liegt auf einem Hügel die Walhalla – hier hatte Ludwig I. 1842 einen Ehrentempel vollenden lassen, der fast ein identischer Nachbau des griechischen Tempels auf der Akropolis ist. Nur die Götter sind ein paar andere, Walhalla geht auf den nordischen Göttervater Odin zurück, genaueres bei Wikipedia oder meiner Lieblingssuchmaschine.
Ein Dutzend Kilometer weiter erreichen wir Regensburg, beim Überqueren der Donau und dem Blick auf die Altstadt mit Schiffsanlegestelle, Dom, Steinerner Brücke und Brückturmgebäude ist dann wieder dieses Wow-Gefühl da – diese Aussicht hat etwas. Das haben auch andere schon honoriert, die Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe. Und noch ein ganz großer Name steht für Regensburg – hier lebte und forschte Kepler, das ist der, für den die Sonne das Zentrum unserer Welt ist.
Einige Dutzend Fotomotive später verlassen wir die Altstadt und fahren auf einem feinst geschotterten Uferweg weiter. Ein kleiner Hinweis in Sachen Hitzebewältigung: Auf diesen nächsten fünf Kilometern finden sich mehrere Badestellen direkt an der Donau, die Räder bleiben unter direkter Kontrolle, kein Eintritt.
Kurz vor Bad Abbach fällt die Charbonnieres-les-Bains auf, eine Nur-Fußgänger-und-Fahrradbrücke über die Donau, die von einer einzigen Pylone getragen wird – wie gesagt: imposant. Von diesem Punkt aus kann man den nächsten Etappenort Kehlheim sowohl links- als auch rechtsseitig der Donau erreichen, rechtsseitig ist es ruhiger und auch geschottert, linksseitig asphaltiert und auch etwas Industriegegend – bitte entscheiden.
Das man sich der Stadt Kehlheim nähert, erkennt man ganz deutlich an einem schon von weitem sichtbaren Gebäude, über der Stadt thront die Befreiungshalle, auch diese wurde wie die Walhalla von König Ludwig I. initiiert. Wer den etwas beschwerlichen Anstieg nicht scheut, kann ein kuppelüberspanntesBauwerk mit einem Durchmesser von 45 Metern und einer Höhe von knapp 30 Metern besichtigen, der Kuppelsaal wird von 18 riesigen Statuen umfasst.
Kehlheim ist aus einem anderen Grund aber noch ein Eldorado für Radler, hier kreuzen sich (mindestens) drei große Radwege – der Donauradweg, der Altmühltalradweg und der Fünf-Flüsse-Radweg. Aus diesen Erfahrungen heraus wissen wir, warum ein Stopp, wenn nicht sogar ein Etappenziel in Kehlheim zu empfehlen ist: Hier ist der Stammsitz und damit das Brauhaus einer sehr bekannten Weissbierbrauerei. Den Biergarten kann man nur empfehlen, es gibt auch eine gute regionale Küche dazu.
Wir waren mit unserer Unterkunftssuche diesmal wohl etwas spät dran, wir haben hier nichts mehr gefunden. Am Ende des Tages kann aber gesagt werden, vielleicht war das sogar ganz gut so. Wir sind sechs Kilometer in das Altmühltal hineingefahren bis Essing, nur noch ein Katzensprung. Hier sind wir beim Felsenfastlwirt untergekommen, wir haben spontan noch einen Tag vor Ort rangehängt. Dafür sind zwei Punkte entscheidend gewesen. Zum einen ist es die Location selbst, ein uriger Landgasthof vor einem riesigen Felsblock, in der Abendsonne angestrahlt, davor ebenfalls ein (zugegebenermaßen kleinerer) Biergarten, von unserer Dachterrasse haben wir einen Blick ins Altmühltal und über den Fluss.
Wesentlich gewichtiger ist aber die Aussicht, was am morgigen damit radtourenfreien Tag auf dem Programm steht. Es ist zwar für uns eine Wiederholung, erzeugt aber so etwas wie Vorfreude: Wir schaffen noch den Abstecher zum Kloster Weltenburg und nutzen dafür die Bootsfahrt durch den Donaudurchbruch. Die Schwärmerei darüber ist im morgigen Abschnitt zu lesen.