Isar-Donau-Tour – Von Mittenwald nach Bad Tölz

Isar-Donau-Tour - Mittenwald-Bad Tölz

Tagestouren: –> Mittenwald-Bad Tölz –> Bad Tölz-München –> München-Landshut –> Landshut-Deggendorf –> Deggendorf-Wörth –> Wörth-Essing –> Essing-Kehlheim –> Essing-Neumarkt

Isar-Donau-Tour - Mittenwald-Bad TölzFlagge_DeutschlandTourlänge – 65 km
Höhendifferenz – -319 hm, 453 hm Anstieg, -772 hm Abstieg
Unterkunft in Bad TölzHotel Geiger, Höckstraße 9, D-83646 Bad Tölz (5 Sterne der Redaktion)
Wegbeschaffenheit – Asphalt, ruhige Landstraßen, Schotter
Schwierigkeitsgrad – zunächst lange Abfahrten, wenige kurze Anstiege, am Ende weite Flussauen
Download GPS-TrackLogo GPSies

Es geht komfortabel auf Asphalt parallel zur Isar aus Mittenwald heraus. Dann versperren die Gebirgsjäger den Weg, es geht in einem weiten Bogen an der Bundesstraße 2 nach Krün. Hier durch einen der ortstypischen runden Wellblechtunnel unter der B2 hindurch. Dies wäre keine Erwähnung wert, wenn es für uns deutschlandweit nicht der erste Tunnel mit zwei Metern Durchfahrtshöhe ist, die zu beachten ist. Die Oberkante des Tunnels liegt wirklich in Augenhöhe!
[Weiter nach der PhotoGalerie]

Hinter Wallgau kann man einem anderen Sport frönen, hier liegt wohl einer der höchsten Golfplätze Deutschlands – blickt man über die Schulter zurück, ist es auch einer der schönsten, die schneebedeckten Alpenketten sind eine starke Kulisse.
Linksseitig der Isar gibt es das nächste Highlight, zumindest für Radfahrer. Wir sind nämlich für die elf Kilometer bis Vorderriß von der Maut auf der Privatstraße befreit, können aber trotzdem die tollen Aussichten genießen – sowohl auf die linksseitigen Berge mit Einschnitten und Wasserfällen, die in ein paar Jahrtausenden prima Schluchten abgeben werden (siehe vor zwei Tagen die Leutasch-Schlucht), als auch rechtsseitig auf das bis zu mehrere Hundert Meter breite Geröllbett der Isar. Das Gefühl ist schon beängstigend, irgendwann ist diese Wanne mal voll.
Wir lassen dieses Gefühl hinter uns, kreuzen in Vorderriß die Isar und haben in der alten Poststation die Möglichkeit, zwischen einer Maß Weizen und Cappuccino zu wählen. Gut, es ist gerade 11:30 Uhr …
Die nächsten acht Kilometer bis Fall und damit über die beeindruckende Brücke über den Sylvensteinsee (der in Wirklichkeit eigentlich SylvensteinSTAUsee heißen müsste) teilen wir uns die Bundesstraße 307 eigentlich nur mit den 40-Tonnern, die kerzengeradegewachsene Lärchenstämme zum (nächsten) Sägewerk transportieren. Und wenn man sich die Nummernschilder anschaut, hat man das Gefühl, dass die deutschen Baumstämme nach Österreich gelangen und die österreichischen Baumstämme nach Deutschland.
Nächstes Highlight: Für uns Radfahrer hat man direkt am Sylvensteinkraftwerk einen kleinen Tunnel (brrrrr, war der kalt) gebohrt, damit wir unabhängig vom Straßenverkehr eine wunderschöne Abfahrt über rund drei Kilometer bis hinunter zur Bundesstraße 13 genießen können.
Danach ist die Aussicht zwar toll (Flachlandtiroler finden jeden Berg beeindruckend), es geht aber ohne echte Herausforderungen an der Bundesstraße bis nach Lenggries.
Und es stellt sich die Frage – was ist das nächste Fotomotiv. Alm war schon, Berg ist auch nicht neu, Isar ist immer noch smaragdgrün. Und dann sind da direkt an der Straße zwei Gebäude, die für sich selbst ziemlich unbeeindruckend wären, ja wenn nicht die Fassadengestaltung etwas aus dem Rahmen fallen würde. Es ist schon stark, was sich im Laufe der menschlichen Tätigkeit an technischen Gerätschaften und Einzelteilen ansammelt, die dann miteinander drapiert werden. Es erinnert einen selbst daran, was schon alles entsorgt wurde und vielleicht mehr Beachtung verdient hätte.
Während ich noch darüber sinniere, wird Lenggries erreicht. 38°C laden nicht nur zu einem Eis ein, nein, sie zwingen geradewegs dazu. Und das Unterbewusstsein gibt zu bedenken, dass Eis noch mehr schwitzen lässt. Warum trinken die Araber sonst heißen Kaffee?
Egal, der letzte Etappenabschnitt bis nach Bad Tölz steht an. Und noch einmal ändert sich die Streckenbeschaffenheit. Linksseitig der Isar geht es durch ein Auengebiet, das kein Erbarmen kennt. Der Weg schlängelt sich durch niedrigen Latschenkiefernbestand, der einfach zu licht und niedrig ist, um Schatten zu spenden. Aber es rollt so lang hin, über den Baumspitzen taucht die erste Kirchenspitze von Bad Tölz auf, die heutige Tour ist geschafft.
Und dann das Übliche: Unterkunft suchen und beziehen, duschen, Abendessen, chillen.

Schreibe einen Kommentar